Liebe Leserinnen und Leser,
lassen Sie mich mit einer guten Nachricht für alle beginnen, denen ich digital oder analog regelmäßig gegenüber sitze: Ich war beim Friseur! Aber es hat mir die Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Nachdem wir uns alle über die schlechte Logistik beim Impfzentrum an der Metropolis-Halle aufgeregt haben, musste ich gestern am eigenen Leib erfahren: die Privatwirtschaft ist nicht unbedingt besser. Chaos hier, Ineffizienz da, Unwissenheit allerorten.
Ich brauchte nämlich noch meinen Corona-Schnelltest vor dem Friseurtermin. Weil ich schon so gute Erfahrungen gemacht hatte und das Geld für einen Supermarkt-Test sparen wollte, ging ich zum privaten Schnelltestzentrum auf dem Neuen Markt, wo die öffentliche Hand meinen Test zahlt. Ich hatte mir einen Online-Termin gebucht und war sieben Minuten vorher da. Leider spielte die Buchung keine Rolle. Vor mir war eine Schlange von rund 20 Leuten, die nur langsam vorankam. Online-Buchung? „Die hilft Ihnen nicht. Nur uns, um den Andrang zu bemessen.“ Na, vielen Dank.
Nach
40 Minuten Wartezeit war es mir genug. Mein Termin drohte zu platzen! Ich raste zu einer Freundin, die sich im Discounter eine ganze Reihe Schnelltests besorgt hatte.
(Hier erfahren Sie, wo es welche gibt) Dann gleich weiter zum Friseur. Dort angekommen fiel mit meiner Mähne auch alle Anspannung von mir ab. Übrigens gilt das mit der Unwissenheit auch für mich: Ich brauchte am Montag noch gar keinen Schnelltest für meinen Termin beim Friseur.
Und eine zweite Erkenntnis, die meine Kollegin Sarah Kugler recherchiert hat:
Mein Erlebnis war keine Ausnahme, sondern die Regel am Montag. Stadtweit gab es einen starken Andrang auf die Testzentren – und auch wenn ich gar nicht zu einem Test verpflichtet gewesen wäre, so bin ich am Ende doch froh, auf Nummer sicher gegangen zu sein. Und ich finde es toll, dass viele Potsdamer das auch so sehen.
Bleiben Sie gesund und lassen Sie sich testen (auch wenn es Zeit kostet),
Ihr
Peter Degener
Redakteur der Lokalredaktion Potsdam